| Als ERASURE Fan der ersten Stunde, war es für mich natürlich ein echtes Freudenfest, das Vince Clarke und Andy Bell zu ihrem neuen Album Nightbird auch wieder auf Tour gehen sollten. Als wenn das allein nicht schon Grund genug zur Freude gewesen wäre, wurden später noch die beiden Mädels von CLIENT als Support-Act bestätigt. Ich entschied mich dafür, zwei Konzerte der (ausverkauften) “ERASURE Show” Tour 2005 anzusehen. Das eine am 27.März im CCH 3 in Hamburg, so wie das Abschluss Konzert der Tour am 01. April im Alten Schlachthof, in Dresden. Ostersonntag kam ich gegen 18:00 am CCH 3 in Hamburg an. Dort wartete schon eine recht beachtliche Menge Leute darauf, das der Einlass in die Halle erfolgen würde. Eine gute Stunde später war es dann soweit, und die mittlerweile noch größer gewordene Menge wurde in den Vorraum gelassen, wo sie jetzt nur noch eine Glastür von der Konzerthalle trennte. Die Karten wurden also nochmals neu gemischt. Als die Türen aufgingen begann der Run auf die begehrten Plätze in der ersten Reihe vor der Bühne. Wie in alten Zeiten dachte ich noch, während ich rannte als ginge es um mein Leben. Geschafft! Erste Reihe, ich musste doch ein wenig Grinsen. Jetzt hieß es warten, auf CLIENT. Zuvor musste man allerdings “Piney Gir” über sich ergehen lassen. Nach bereits zwei Songs war bei den meisten Besuchern Schluss mit witzig, über den Rest ihres knapp 30, scheinbar endlos langen, Minuten dauernden Gigs breite ich großzügig den Mantel des Schweigens aus. Nach einer kurzen Umbau Pause betraten die beiden, charmanten Damen von CLIENT die Bühne. Live on Tour bekamen sie den Support von Joe Wilson (Sneaker Pimps), der nicht nur ihr letztes Album City co-produzierte, sondern on Stage auch ihren Sound abmischte. Kate und Sarah alias CLIENT A und CLIENT B boten mit einer gelungenen Auswahl von Songs ihrer beiden Alben “CLIENT” und “CITY” ...CLICK HERE dem Publikum Electropop vom feinsten. Von Songs wie “Here And Now”, “Radio” ...CLICK HERE oder “Down To The Underground” durfte man sich ebenso begeistern lassen, wie auch zu den Stücken “Don´t Call Me Baby”, “In It For The Money” oder der aktuellen Single “Pornography”. Gegen Ende des CLIENT Gigs hielt sich aber scheinbar die Begeisterung einiger ERASURE Fans in Grenzen. Hier erlebte ich nun, doch etwas irritiert und überrascht, eine Unsitte die man eigentlich von den Depeche Mode Fans kennt. Ein lautstarkes Pfeifkonzert!? An CLIENT kann das nicht gelegen haben, denn ihr Auftritt war makellos. Vielen waren wohl schlicht zwei Support Bands zuviel des Guten. Hmm, ERASURE Fans waren auch schon mal toleranter…Als nach einer weiteren, kurzen Umbau Pause das Licht in der Halle erneut ausging, und die ersten Töne des Intros von ERASURE erklangen, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Der Vorhang fiel, und Andy Bell, mit Engelsflügeln, sang “No Doubt” vom Album “Nightbird”. Live wurden ERASURE gesanglich von den beiden hinreißenden Background- Sängerinnen Valerie Chambers und Ann-Marie Gilkes begleitet. Weiter ging es mit einem alten Song namens Hideaway. Es folgten u.a Hits wie “Breathe”, “Ship of Fools” oder “Drama!”. Andy verkündete es gäbe nun ein Lied von seiner Lieblingsgruppe. Die meisten im CCH dachten es würde nun etwas von Abba kommen, aber es erklang “Rapture” von Blondie, was erstaunlicherweise wohl nur recht wenige Konzertbesucher kannten. Hierbei kam es zum spektakulären Rap-Einsatz von Vince Clarke, der sofort begeistert gefeiert wurde. Hierauf folgte, man lese und staune, das “Ave Maria”. Danach standen mit u.a. “A Little Respect”, “Chorus”, “Always” und “Blue Savannah” weitere Highlights aus 20 Jahren Bandgeschichte. Nach knapp 100 Minuten war dieses ERASURE Konzert zuende, aber es gab noch zwei Zugaben. “I Bet You´re Mad At Me” und der 80´s Hit Sometimes. Damit entließen ERASURE die Besucher ihrer Show in die Nacht. Und da es das Osterwochenende war, wurde in verschiedenen Clubs weitergefeiert. Man konnte z.B. auf eine ERASURE Aftershow Party gehen, oder ins Mandarin auf der Reeperbahn. Dort sollten nämlich CLIENT als DJ-Team auflegen. Also machte ich mich auf den Weg ins Mandarin um dort noch ein wenig die Nacht durchzufeiern. Dort angekommen spielte der DJ gerade netten Clubsound, zudem aber scheinbar keiner so recht Lust hatte zu Tanzen. Das änderte sich gegen 1:30 Uhr, als CLIENT A und CLIENT B das DJ-Pult enterten. Die beiden Mädels legten einen doch recht gelungen Mix aus Scheiben wie David Bowie´s Heros, DAF, The Normal, Liasons Dangereus oder Joy Division auf. Den Abschluss ihres knapp 90 Minuten dauernden Sets bildeten sie mit einem Remix eines eigenen Songs. Als Fazit bleiben unterm Strich diverse Drinks, und die Erkenntnis das CLIENT ihrem Motto “Satisfaction Garanteed” sowohl live als auch als DJane´s überzeugend rocken. Am 1. April erreiche ich nach über 5 ½ Stunden Bahnfahrt Dresden HBF. Ein angenehmer Frühlingstag mit 18 Grad Lufttemperatur. Ein wenig Sightseeing, und dann ab zum Alten Schlachthof wo heute das Abschluss Konzert der Europa Tour von ERASURE & CLIENT auf dem Programm steht. Gerade vier Tage liegen nun zwischen dem Konzert in Hamburg und dem Gig heute. Von Außen eher wie eine unscheinbare, alte Fabrikhalle wirkend, entpuppt sich der Alte Schlachthof von innen als sehr nette Location. Größer als es von draußen aussieht erscheint die Halle mit ihrem Innenleben. Bestens geeignet für Konzerte und größere Partys. Da ich relativ spät dran bin, kann ich das mit der ersten Reihe heute getrost vergessen. Also drehe ich den Spieß kurzerhand um, und platziere mich mitten ins Gewühl am Ende der Halle. Piney Gir betreten die Bühne, und werden vom Publikum in Dresden sehr freundlich aufgenommen. Ich ziehe es allerdings vor, in den Vorraum zu wechseln und mir einen Becher heißen Kaffee zu gönnen. Rechtzeitig zum Auftritt von CLIENT bin ich zurück im Gedränge. Man spürt deutlich das das Konzert ausverkauft ist. Die ersten Töne von CLIENT erklingen, und die Halle geht mit. Im Gegensatz zum Konzert in Hamburg wird hier nicht gepfiffen, sondern die Leute gehen hier bei jedem Song begeistert mit, und CLIENT werden nach dem Gig mit viel Applaus verabschiedet. Nach der Umbau-Pause ist es dann Zeit für die “ERASURE Show”. Viel Beifall gibt es für Andy Bell, der dem Publikum sagt das es für ERASURE eine große Freude ist, zum ersten Mal überhaupt in Dresden zu spielen. Auch hier schaut man überall in glücklich lächelnde Gesichter, und es wird kräftig mitgesungen. Eine Änderung gibt es dann aber doch in der Setlist. Denn anstatt “Who Needs Love Like That”, das noch in Hamburg auf der setlist stand, bekommt das Publikum in Dresden den Peter Gabriel Klassiker “Solsbury Hill” zu hören. Der kommt allerdings super an, und ist ein schöner Ersatz für den ERASURE Klassiker, der mal ihre erste Single war. Am Ende des Konzerts decke ich mich noch am Merchandise Stand ein, mit allem was ein echter Fan so braucht (grins). Eine Sache hat mich allerdings doch sehr beeindrucket, und ich halte das für eine sehr gute Idee. Man konnte während der ganzen Tour, zehn Minuten nach dem Konzert Ende eine Live Doppel CD des jeweiligen Konzertes erwerben. Für 25 Euro, in einer Limited Edition. Diesen Service sollten mehr Bands in Betracht ziehen. Denn zum einen hat der Fan etwas ganz besonders, zum anderen schiebt man den ganzen Live Bootlegs einen gehörigen Riegel vor. Schade nur, das das wohl eher die Ausnahme bleiben wird – oder?
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Kaum eine andere Band spaltet und polarisiert die Hörerschaft stärker als Erasure. Waxworker traf die Band, die seit mittlerweile 20 Jahren existiert in Hamburg zum Interview und sprach mit Andy Bell nicht nur über das neue Album “Nightbird”
Wir trafen CLIENT in Köln. Und sprachen mit den beiden Heroinen von Andrew Fletchers’ Label Toast Hawaii über Ihr neues Album CITY 
